"Elenore"

Wie alles begann

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Tja....wo sollen wir beginnen. Wie erzählt man die Geschichte der "Elenore", besser gesagt: wo fängt man an.

Der Ursprung der Idee sich ein Boot zu kaufen und damit auf irgendeinem Fluss Deutschlands unterwegs zu sein, liegt sicherlich an einem kurzen Egoismus-Anfall zweier Angler, der sich aber sehr schnell wieder gelegt hat. Darauf näher einzugehen würde sicherlich den Rahmen und den Webspace von elenore.de sprengen, aber die die wir meinen wissen schon auf was wir hier anspielen.

Sicherlich begann die ganze Geschichte an einem Dienstag im April 2003 bei einer gemütlichen Runde am Dienstags-Stammtisch im Hugo. Nach dem Genuss einiger kühlen Blonden und ein paar Weinbrand-Schorlen ...hmmm.... und dem schon oben genannten Hintergrund setzte sich dieser Floh immer fester ins Gehirn. Zufällig war in ebay ein schnuckeliges Kajütboot zu einem annehmlichen Preis - unsere "Elenore".

   

Zwar waren nur drei winzige Bilder von ihr zu sehen, doch wie wir damals alle dachten, sei sie noch sehr gut in Schuss und man müsse nicht mehr die Welt an ihr machen. Dies sollte sich später als ein fataler Irrtum herausstellen.

Am Ostermontag war es dann auch schon so weit. "Elenore" wurde für 952,80 Euro von uns ersteigert. Wir waren damals natürlich ausser uns vor Freude und konnte es auch kaum erwarten "Elenore" den folgenden Samstag bei Kassel in einer Aktion der Liebe (es ist gar nicht so einfach ein 2,2 Tonnen - Boot von einem lumpigen Hafentrailer ohne Kran auf einen verkehrstauglichen Strassentrailer ohne Fluchen und Hemdnassschwitzen zu bekommen) in die neu gegründete Schwomer Schiffswerft zu bringen.

        

Doch beim ersten Anblick der Elenore waren wir den Tränen sehr nahe, leider waren nicht genug Taschentücher da um die diese Sturzbäche aufzufangen, daher entschied man sich standhaft zu bleiben. Elenore entpuppte sich als aus Holz gefertigter alter vergammelter, gelöcherter Schweizer Käse mit Schimmel oben drauf.

Doch das Elend war gekauft und sie musste nach Schwomeri. Ungläubig standen wir die nächsten paar Tage vor ihr. Nicht sicher ob wir sie wieder flott oder daraus ein grosses Feuer machen sollten. Doch unser Ehrgeiz war stärker. Den Gedanken sie innerhalb von ein paar Wochen seetüchtig zu machen legten wir allerdings gleich bei Seite. Denn bei Beginn der Arbeiten tat sich ein Loch im Rumpf auf, durch den die USS Kitty Hawk mit startenden Flugzeugen, um die Hochachse drehend, durchfahren konnte. Dieser Tag wird als erster der noch vielen schwarzen Tage der Restauration eingehen. Einer von uns fuhr nach Entdeckung dieses Loches ohne Umwege nach Hause um sich weinend in den Keller zu verziehen. Sein Jammern und Wehleiden war noch Tage danach zu hören.

"Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern" dachten wir und reparierten den Rumpfschaden mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln. Für unser professionelles Laientum eigentlich perfekt; es ist bis heute dicht und stabil. Arrr.

Nach und nach wurde der Rumpf mit Hilfe von viel Spachtelmasse wieder dicht gemacht. Das Silikon der Planken wurde ersetzt, Martin und Bitumen wurden dicke Freunde.

Ein grosses Problem begleitete uns die ganze Zeit der Restauration. Der Antrieb. Paddeln bei 2,2 Tonnen war natürlich nicht drin. Und mutierte Galeerensklaven zu verwenden ist in Deutschland leider verboten. Segeln kam für uns erst gar nicht in Frage. Der mitgelieferte Motor war nur noch zum Einschmelzen zu gebrauchen. Die Kolbenringe waren entweder geflüchtet, nie vorhanden oder lagen in der Ölwanne, denn bei dem ersten Versuch ihn zu starten, schossen Flammen aus dem Auslass. Also weg damit und eine Alternative suchen. 

  

Da wir bis dahin das Wort "Stilbruch" nicht kannten, entschlossen wir uns einen Aussenbordmotor zu installieren (das sollte sich später als Frevelung für ein Kajütboot herausstellen - die Mitglieder des Yachtclub Miltenberg wiesen uns danach oft "sanft" darauf hin). Aber egal, "Elenore" musste fahren. Ebay sei Dank, ersteigerten wir - wie so viele andere Sachen - einen Volvo Aussenbordmotor, den wir allerdings in kürzester Zeit durch unser professionelles Laientum schrotteten. Hier auch einen Dank an ..... dem Dr. Mario Theissen der Bootsmotoren für seine technische Unterstützung.

Der nächste Aussenborder - dieses mal nicht von ebay - war ein Mercury mit einem mächtigen Badabum (115 PS!!! - vorwärts) und einem noch mächtigerem Durst (20 Liter Zweitakt-Mischung die Stunde, wie sich später herausstellen sollte - hola). Ein Glück waren die Götter jetzt auf unserer Seite. Er funktionierte und war dank einer genialen, feuerverzinkten, Schweisskonstruktion von Pflöck stabil und sicher an "Elenores" Heck angebaut.

Tja und nach drei Monaten täglicher Arbeit, vieler Rückschläge und dem Erwerb des Sportbootführerschein für Binnengewässer bei der Fahrschule Knoll in Miltenberg, konnte der Stapellauf im Yachtclub Miltenberg stattfinden. Und seit dieser Zeit ist "Elenore" auf dem Main unterwegs. Nach der diesjährigen Winterpause konnten wir auch den erwähnten "Stilbruch" beseitigen. Da der Mercury uns sprichwörtlich den Geldbeutel ausgesaugt hat - so ne kleine Tour nach Frankfurt und zurück kostet alleine ca. 300 Euro an Sprit - haben wir uns einen schönen kompakten Volvo Penta Diesel-Innenborder ersteigert, der "Elenore" relativ günstig vorantreibt. Auch konnten wir somit die letzten Kritiker besänftigen, da jetzt anstatt des Mercury nun ein schönes Ruder das Heck ziert.

So das wäre mal das wichtigste, was über die Anfänge zu sagen wäre, falls aber noch etwas Interessantes geschehen sollte, werden wir euch natürlich informieren.

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